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Omnimetrie

"Wir wissen es nicht. Aber wir können es messen."
(A. Weigend, Amazon)1

Heute wird mit Automaten fast alles gemessen, was irgendwie messbar ist, oft auch wenn noch nicht genau bekannt ist, wozu die Messdaten später gebraucht werden.

Omnimetrie ist die Allgegenwart der automatisierten Messbarkeit. Der Begriff stammt von Gunter Dueck und wird von ihm folgendermassen definiert: "Die Sucht oder die Notwendigkeit, alles zu messen."

Messen ermöglicht detaillierte und komplexe Leistungserfassung und Preisgestaltung, von der Flatrate beim Telefonanbieter bis zum individuellen zeitabhängigen Preis beim Flugticket.

Leistungserfassung und Preisgestaltung gehören zu den wichtigen Faktoren bzgl. des ökonomischen Erfolgs von Produkten und Firmen. Die Automatisierung von Leistungsmessung, Preisberechnung und Zahlungsprozessen hat eine Vielfalt von neuen Businessmodellen eröffnet und komplexere Strukturen ermöglicht. Beispiele dafür sind Bündelungsangebote, Querfinanzierungsmodelle, sowie Voraus- und Ratenzahlungen.

In solch komplexen Preis/Leistungsmodellen lauert die Gefahr, dass Kunden

  • nicht mehr fähig sind, verschiedene Angebote effektiv zu vergleichen
  • ein Gefühl von Unsicherheit verspüren, weil sie nicht mehr verstehen wie der Preis zustande kommt.
  • viel länger für eine Entscheidung benötigen, weil sie (zu) viele Möglichkeiten haben (siehe auch Hicks Gesetz).

Hinter der Omnimetrie lauert eine weitere Gefahr. Wenn scheinbar alles messbar wird, verliert das nicht Messbare an Bedeutung.

1 Wir wissen es nicht. Aber wir können es messen - Gespräch mit Andreas Weigend, in: GDI Impuls, Herbst 2005, S. 56-64


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