Delegation

"Im Grunde genommen geht es darum, dass es menschliche Funktionen gibt, die nicht durch Computer ersetzt werden sollten. Es handelt sich nicht darum, was man mit Computer alles machen kann und was nicht. Respekt, Verständnis und Liebe sind keine Probleme, die mit Technik zu tun haben."
(J. Weizenbaum aus "Die Macht der Computer, die Ohnmacht der Vernunft")

Ein Verkäufer in einem Handyshop fragt das Software-System, ob Sie als Kunde kreditwürdig sind und welchen Rabattspielraum er Ihnen gegenüber hat. Damit wird sowohl die Kreditwürdigkeit als auch der Preis vom System bestimmt. Der Verkäufer hat oft nur noch beratende Funktion und wird zur Schnittstelle zwischen Kunden und Verkaufssystem.

Bei der Entwicklung eines Software-System wird definiert, welche Entscheide und Berechnungen das System übernimmt und wo weiterhin der Mensch entscheiden soll. So muss beispielsweise entschieden werden, ob ein Softwaresystem

• den Menschen immer unterstützt, indem es eine Empfehlung abgibt
• immer automatisch entscheidet
• in kritischen Situationen warnt
• in kritischen Situationen die Entscheidung übernimmt

Es ist dabei wesentlich, ob das System die Gründe für den Entscheid nachvollziehbar macht oder ob es - wie bei neuronalen Netzen - keine Möglichkeit gibt, den Entscheidungsgrund zu erfahren.

Eine Frage an Sie zum Thema Delegation: Würden Sie eher in ein Flugzeug steigen, in dem in einer kritischen Situation

1. der Autopilot ausgeschaltet wird
2. die Bordcomputer dem Piloten Empfehlungen geben,
3. die Bordcomputer die Steuereung übernehmen?

Finden Sie heraus, wie die Entscheidungsfindung zwischen Mensch und Maschine in einem modernen Flugzeug funktioniert?
Schlüsselwörter zur Recherche: "Flight Decision System", "FMS Guidance"

Das Thema der Entscheidungs- und Verantwortungsdelegation an technische Systeme wird ausführlich im Buch "Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft" von Joseph Weizenbaum diskutiert.

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